Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen fördert im Rahmen des Programms „Stärkung Berliner Großsiedlungen“ Maßnahmen in der Großsiedlung Schillerhöhe. Dem Bezirksamt wurden dafür Mittel zur Durchführung des Projektes „Die Schillerhöhe als lebendiges Quartier für Jung und Alt“ bereitgestellt. bwgt e.V. wurde dafür als Träger beauftragt mit der Unterstützung von bplant bei den baulichen Umsetzungen.
Zum Start des Projektes wurden zunächst Kontakte zu den Einrichtungen vor Ort aufgenommen sowie eine Bestandsaufnahme der Grün-, Spiel und Bewegungsflächen durchgeführt. Zu unterschiedlichen Wochen- und Tageszeiten wurden Beobachtungen und Befragungen u.a. nach den Bedarfen anhand von standardisierten Aufnahmebögen dokumentiert, ausgewertet und visuell in Kartenmaterial dargestellt.
Insgesamt ließ sich sowohl durch die Beobachtungen als auch durch die Befragungen feststellen, dass der öffentliche und halböffentliche Außenraum der Schillerhöhe vor allem für Durchwegung aber kaum für Aufenthalt und Bewegung genutzt wird. Der Bedarf an attraktiven Aufenthalts- und Bewegungsorten für Senior*innen und Jugendliche ist eindeutig vorhanden und wird mehrheitlich gewünscht. Hierzu gehören einerseits bauliche Maßnahmen um entsprechende Orte zu gestalten. Andererseits gehören dazu auch aktivierende Angebote sowohl in den Einrichtungen, als auch im öffentlichen und halböffentlichen Raum.
Im weiteren Verlauf wurden die Möglichkeiten von räumliche Maßnahmen in baulicher Umsetzung, wie die Umsetzung eines “Mehrgenerationenspielplatzes“ untersucht.
Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass einzelne Orte, insbesondere kleinere, nur zielgruppenspezifisch genutzt werden. D.h. wenn ein Ort von Familien mit Kindern genutzt wird, werden sich dort, zumindest nicht zeitgleich, auch Jugendliche aufhalten. Dies gilt insbesondere für die Zielgruppe der Jugendlichen, aber auch für Kinder unterschiedlicher Altersgruppen. Hier werden spezifische Orte, die explizit mit Beteiligung der Jugendlichen gestaltet und errichtet werden, benötigt, damit diese auch angenommen werden. Die Verbindung eines Senioren-Bewegungs-Platz mit einem Jugendort im Sinne eines „Mehrgenerationenspielplatzes“ wäre nur mit ausreichend Abstand sinnvoll. Die einzige Fläche im
Untersuchungsgebiet, die sich für unterschiedliche, zielgruppenspezifische Bewegungs- und Aufenthaltsflächen im Sinne eines Bewegungsbandes sehr gut eignet, ist die Grünfläche zwischen Reinickendorfer Straße und Brienzer Straße. Diese gehört zu den bezirkseigenen Flächen. Es wird empfohlen, diese Fläche mittel- und langfristig im Sinne eines generationsübergreifenden Bewegungs- und Aufenthalts-Bandes mit kleineren zielgruppenspezifisch gestalteten Flächen zu projektieren und umzugestalten.
Seniorenbewegungsort
Für die, in Abstimmung mit der GESOBAU, als Bewegungsort/ Mehrgenerationenspielplatz zwischen der Briezener Str. und der Marktstraße gelegene Fläche wurde ein erstes Konzept für kleine Umsetzungen als Grundlage für die Abstimmung erarbeitet. In diesem Zusammenhang stellte sich heraus, dass aufgrund zusätzlich notwendiger Abstimmungen eine zeitnahe Umsetzung nicht möglich ist.
Als alternativen Ort wurde für eine Senioren-Bewegungsfläche der Bereich zwischen Ungarnstraße und Armenische Str. vereinbart (Fläche der GESOBAU). Für diese Fläche wurde ein Konzept in drei Varianten entwickelt (vgl. Abb.), dieses abgestimmt und die weiteren Planungsschritte auf Grundlage der dritten Variante durchgeführt. Die Geräte für die Fläche wurden noch 2022 angeschafft, die Fläche soll baulich in 2023 umgesetzt und fertig gestellt werden.
Eine Ausführungsplanung und ein Leistungsverzeichnis wurden angefertigt und an Garten- und Landschaftsbaufirmen zur Angebotsabgabe versendet.
Tanzfläche und Graffitiwand, FiPP e.V.
Im Zusammenhang mit den schriftlich formulierten Bedarfen der Einrichtung, sowie im Rahmen der Gespräche hat FiPP e.V., wurde der Bedarf einer Tanzfläche/ Tanzbühne sowie einer Graffitiwand (inkl. entsprechender Projekte) für das Außengelände formuliert und umgesetzt.
Angebote und Veranstaltungen
Während der ersten Projektphase wurde bwgt e.V. von den ansässigen Einrichtungen und Trägern darüber informiert, dass diese ihre Bedarfe schon in Antragsform schriftlich formuliert haben. Diese liegen vor und bilden die Basis und Grundlage der weiteren Projektumsetzung (vgl. o.). D.h. Angebote werden vor allem in Anbindung an die bestehenden Einrichtungen und Träger entwickelt und umgesetzt.
In den Einrichtungen und im öffentlichen Raum wurden zielgruppen- und ortsspezifische Angebote durch Einbindung und Unterstützung von ortsansässigen Einrichtungen und Trägern entwickelt. Im Oktober 2022 konnte mit den ersten Angeboten gestartet werden. Hierzu gehörten folgende Angebote:
In der AWO Seniorenfreizeitstätte:
- Aquarellmalerei
- Gedächtnistraining
- Sturzprävention
- Nordic Walking
- Tai Chi
Für diese Angebote wurden vielfältige Materialien angeschafft, z.B:
- Walkingstöcke
- Fitnessgeräte (z.B. Pilatesroller, Schwingsstäbe, Hanteln)
- Maluntensilien (z.B. Pinsel, Farben, Blöcke)
- Bohnensäckchen
Im öffentlichen Raum
- Qi Gong mit Annette
FiPP-Treff
Im FiPP-Treff wurden keine zusätzlichen Angebote mit Übungsleitenden gestartet, sondern die Einrichtung wurde mit Materialien unterstützt, um selbst – vor allem offene Angebote – für Kinder anbieten zu können. Hierzu gehören:
- Tischtennisplatte, -schläger, -bälle
- Boxsack, -handschuhe
- Sprossenwand mit Matte
Zudem konnten kleinerer Veranstaltungen unterstützt werden:
In der AWO Seniorenfreizeitstätte:
- Tag der offenen Tür am 14.10.2022
Die Arche
- Geburtstagsfest mit Sport und Bewegung am 18.10.2022
- Weihnachtsfeier am 23./24.12.2022
Fotos vom Tag der offenen Tür in der AWO am 17.03.2023:
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